Tiefblicke ins untere Lager 3
Gipfelglück, die Lieben immer dabei
Grandiose Blicke in die Welt des Solu Khumbu
Heute ist es mir gelungen meinen "Traumberg" zu besteigen. Schon um zwei Uhr hatte ich durch Hannes, welcher im Lager 1 die Nacht verbrachte, einen aktuelle Wetterbeschreibung. "Ich sehe nur Sterne, kein Wind"... Es kann also losgehen.
Gepackt hatte ich ja schon für meinen gestrigen Versuch somit musste ich nur mehr "aufsatteln" und los geht´s. Anfangs durch den dichten Nebel - hätte ich nicht den Bericht von Hannes, man könnte glauben: es ist wieder schlecht.
Langsam kam ich in den Nachtstunden auf Touren. Schon bald waren die Sterne mein Begleiter. Kein Wind... Wie beschrieben. Schon nach gut drei Stunden war ich 1400 Höhenmeter weiter oben im Lager 1 auf 5850m angekommen. Hannes, der hier genächtigt hatte, konnte sich noch nicht zum Aufbruch durchringen, zu oft war er heute in der Nachte auf dem Schei...... Durchfall plagt ihn seit gestern. Er will etwas später starten, wenn die Sonne aufgegangen ist und veruchen so weit wie es ihm möglich ist, aufzusteigen. Kurz oberhalb von Lager 2 hatte dann Hannes beschlossen umzukehren, und ins Basilslager abzusteigen.
Tobias hatte gestern aufgrund seiner Erkältung den ersten Gipfelversuch abgebrochen und kuriert sich hier im Basislager aus.
Bei mir hingegen lief alles wie am Schnürchen. Ein kurzer Stop im Lager 1, Gurt und Steigklemme angelegt dann gings an den Fixseilen die gut 1000 Höhenmeter hinauf in Richtung Gipfel. Grandiose Tiefblicke, eine Aussicht... Noch dazu ganz alleine. Die Route wurde in den letzten Tagen und Wochen vielmals begangen. Gute Fixseile und zum Teil Trittschnee erleichterten die Sache etwas im kombinierten und steilen Gelände. Dennoch sind es vom Basislager auf den Gipfel 2350 Höhenmeter und einige Kilometer.
Ich kam schneller als von mir geplant voran. Nach nur 7 Stunden und 5 Minuten hatte ich den Anstieg hinter mir!
Eine grandiose Aussicht, Windstille am Gipfel, belohnte für die Anstrengung. Ganz alleine gehörte mir dieser Moment. Die Gedanken streiften weit... Ich genoß in vollen Zügen!
Nach den Minuten der absoluten Stille und Einsamkeit hieß es dann aber doch wieder an den Abstieg zu denken. Der Gipfel ist ja erst die Hälfte... Die unzählige Abseilmanöver entlang der Fixseile forderten nochmals volle Konzentration. Ein Fehltritt, ein Fehlgriff genügt um...
Erst im unteren Abschnitt wurde die "Verkehrsituation" dichter. Stau an den Fixseilen, zum Teil Wartezeiten da kein Ausweichen möglich....
Aber irgendwie löst sich alles auf, und ich konnte meinen Abstieg ungehindert fortsetzen. Unterhalb Lager 1 habe ich dann noch Tobias getroffen. Er hat sich ganz gut erholt und will nun gemeinsam mit einem Norwegischen Bergsteiger sein Gipfelglück versuchen.
Nach nur 12,5 Stunden war ich wieder am Ausgangspunkt, im Basislager angekommen.
Ich hatte meinen schon seit langem gehegten Traum Wirklichkeit werden lassen. Wie schon früher kann ich es warscheinlich erst in den nächsten Tagen verstehen und begreifen. Es braucht sicher wieder seine Zeit bis ich begreife was mir hier an der Ama Dablam gelungen ist...
DANKE fürs Daumendrücken, die vielen positiven Gedanken tragen sicher immer wieder sehr wesentlich zum Erfolg bei! DANKE, DANKE, DANKE...