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Akklimatisation...

geschrieben von Markus

...bis Lager 3 (7400 Meter) abgeschlossen!

Wie geplant sind wir am Samstag in der Früh wieder vom Basislager losgezogen. Erstmals waren unsere Rucksäcke nicht allzu schwer. Jeder hatte das notwendige dabei, somit sollten wir nun all unsere Ausrüstung in den Hochlagern bereit haben...

Der Weg durch den Khumbu Eisfall war uns ja schon von den ersten beiden Akklimatisationsrunden wohl bekannt, und dennoch hat sich in den wenigen Tagen seit unserem ersten Durchstieg wieder vieles verändert. Die Icefall-Doctors haben wieder einiges an Arbeit hingelegt um durch das Spaltengewirr für uns alle eine gangbare Route zu legen.

Vorbei an den zahlreichen Zelten in Lager 1 ging es weiter durch das Tal des Schweigens bis ins Lager 2 auf 6500 Meter. Hannes war einige Stunden hinter mir und hatte auch vor hier zu nächtigen. Ich selbst wollte sozusagen als letzten Test direkt vom Basislager auf 5300 Meter bis ins Lager 3 auf ca. 7400 Meter. Ein kurzer Zwischenstop zum "Auftanken" in Lager 2 und dann stand die eigentliche "Härteprobe" an diesem Samstag auf dem Programm. Die Lhotse Flanke hatte es in der Mittagssonne in sich. Kein Lüftchen, keine Wolken, nur gleißendes Sonnenlicht hier in über 7000 Meter. Unerbärmlich brütete die Sonne in die riesige Wand. Erst kurz vor dem Lager hatte sie etwas Erbarmen und versteckte sich hinter ein paar Wolken. Nach 7,5 Stunden hatte ich die lange Etappe mit über 2000 Höhenmeter in dieser Höhenlage hinter mich gebracht und war froh den Lagerplatz erreicht zu haben.

Im Zelt selbst war es kaum auzuhalten, geschätzte 40° Plus und kein Lüftchen, davor war das gleißende Sonnenlicht! Irgendwie baute ich mir mittels Schlafsack einen Schattenplatz und dann war es temperaturmäßig auch auszuhalten. Im gesamten Lager 3 war ausser mir niemand an diesem Abend bzw. in der Nacht. In Anbetracht der vielen Leute wohl eine absolute Seltenheit so etwas erleben zu dürfen!

Die Nacht war dann sehr erholsam, mein Körper war also schon gut an die 7400 Meter angepasst. Einzig der immer stärker werdende Wind wurde bis in die Morgenstunden sehr unangenehm. Immer wieder wurde von ihm das Zelt flach auf den Boden gedrückt, alles hatte aber gehalten, und bei Sonnenaufgang war der ganze Spuk dann auch schon vorbei.

Muttertag auf 7400 Meter, ganz alleine, wunderschöne Aussicht und mittels SAT-Handy dann auch noch mit zu Hause verbunden...

Am Nachmittag ist dann Hannes von Lager 2 hier eingetroffen. Auch er hatte mit der hohen Temperatur beim Aufstieg zu kämpfen. Wir hatten es uns dann am Nachmittag im kleinen und heißen Zelt gemütlich gemacht. Mittels Funk sind wir ja mit dem Basislager verbunden, dort unten war Schneefall und Nebel... Wir sind sozusagen über den Wolken gesessen.

Die Nacht verlief gewohnt unruhig, windstill und kalt, vom Trubel um uns herum bekamen wir nichts mit. Viele Gipfelaspiranten mitsamt ihrem „Hofstab“ waren schon viele Stunden vor uns aus Lager 3 in Richtung Lager 4 aufgebrochen. Eingepackt in dicke Daunenanzüge, versorgt mit Sauerstoff (zum Teil schon ab Lager 2 in 6500 Meter) aus der Flasche stapfen sie in Richtung oben. Aus der Ferne schaut das aus wie ein riesiger "Bergsteiger-Tausendfüßler" deren Ziel in den nächsten Tagen der Everest-Gipfel ist.

Wir reihen uns heute nicht ein, sondern überholen sozusagen von oben die vielen Gipfeaspiranten. Wir wollten uns mit der/den Nächten in Lager 3 den letzten Höhenakklimatisationsreiz setzen. Nun geht es zum Erholen ins Basislager. Hannes startete etwas früher, ich wartete auf die Sonne ehe wir beide dann talwärts Richtung unterwegs waren.

Eine riesige Eislawine, welche quer über das gesamte WesternCWM ihre Spur der Verwüstung hinterließ, hat uns alle hier am Berg wieder einmal ganz deutlich vor Augen geführt wie mächtig doch die Natur um uns herum ist. Nur wenige Minuten früher oder später und der Eisschlag hätte für viele auf diesem Wegabschnitt befindlichen zu einer Katastrophe geführt. Zum Glück sind uns allen die Berggötter gnädig und niemand ist zu Schaden gekommen...

Kurz nach Mittag sind wir dann beide hier im Basislager eingetroffen... Nun werden wir ein weiteres Mal das "Verwöhnprogramm" genießen und auf unser Schönwetterfenster warten... Drückt uns die Daumen!


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