Sturm bei wolkenlosem Wetter im Lager 1

Die zweite Sturmnacht wurde nur durch den wunderschönen Sonnenaufgang unterbochen. Der Wind hatte zwar an Stärke, allerdings nichts an Beständigkeit, abgenommen. Kaum eine Sekunde rüttelte er nicht an unserer Zelthaut. Die Zelte haben bis jetzt ihren Dienst SEHR GUT getan. Danke an dieser Stelle an unseren Zeltsponsor Intersport Bründl aus Kaprun. Ohne ein sehr gutes Dach über dem Kopf wäre eine solche Wind und Wetterkapriole kaum gesund zu überstehen.

Aufgrund der Wettervorhersage aus Innsbruck (DANKE Charly Gabl) ist die Windsituation kaum besser für die nächsten Tage prognostiziert, daher fiel uns die Entscheidung leicht ins ABC abzusteigen/fahren.

Auch ich hab (nach Georg) noch einmal versucht ins Gletscherinnere vorzudringen. Einzig die Schi und der Abfahrtsschwung haben schlimmeres verhindert. Ein paar Kratzer auf der Nase und am Kinn zeugen von der unliebsamen Gletscherbegegnung. Die Schneeauflage nimmt aufgrund der enormen Windgeschwindigkeiten und der Verfrachtung immer mehr ab. Die Spaltenüberdeckung ist teilweise sehr gering. Wie das andere Bergsteiger machen, die KEINE Schi haben, ist uns ein Rätsel. Warscheinlich haben sie die wirksamere "Spaltenschluckimpfung" und sind vor Spaltenstürzen imunisiert!

Was ist sonst noch los am Berg:
Eine Japanerin hat mit Hilfe von Sauerstoff und 4 Hochträgern am 7..5. den Vorgipfel erreicht. Ein Deutscher war mit einem Hochträger ebenso dort oben. Laut deren Aussage ist eine Gratüberschreitung, aufgrund der enormen Wächte, auf den Hauptgipfel nicht möglich. Wir werden sehen...

Auch die Spanierin Pasaban (es wäre der 14. Achttausender) wartet unweit unseres Lagers auf ihr Schönwetterfenster. Sie muss allerdings auf den Hauptgipfel um ihren 14ten abhaken zu können, aber mit Unterstützung ihrer ganzen Hilfsmanschaft sollte dies bei entsprechenden Verhältnissen möglich sein!

Einige Expeditionen (aufgrund Zeitmangels) sind dabei abzubrechen, andere stehen kurz davor. Heute sind uns einige Gipfelaspiranten entgegengekommen. Sie wollen um den 13. Mai ganz oben stehen. Einzig der Wind und die zum Teil widersprüchlichen Wettervorhersagen machen ihnen allen zu denken!

Wir allerdings liegen noch sehr gut im Zeit und Akklimatisationsplan. Tom und Petra sind heute ins Lager 1 und wollen dort oder im Depot darunter ihre erste Hochlagernacht verbringen. Alle anderen sind nach den Tagen und Nächten im und ums Lager 1 nun mal am Relaxen im ABC und entscheiden sich in den nächsten Tagen wie sie/wir weiter vorgehen.